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Project Director: Professor Larry J Schaaf
 

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Document number: 5984
Date: 26 Aug 1847
Recipient: TALBOT William Henry Fox
Author: HANISCH Julius
Collection: British Library, London, Manuscripts - Fox Talbot Collection
Collection number historic: LA47-69
Last updated: 20th February 2012

dir[?]: Herrn Fox-Talbot!

Zürich in der Schweiz
den 26 August 1847

P.B.[?]

Im Monat Merz l. J liessen wir durch Herrn Christopher Kreeft <1> zu London auf unsere Erfindungen die bei der Explosion der Schiessbaumwolle frei werdenden Gase als Triebkraft in Anwendung zu bringen und auf die Construction einer Flugmaschine durch genannten Motor in Bewegung gesetzt – eine Patentvormerkung für England & Schottland nehmen.

Vor Kurzem theilt uns nun unser Freund mit, dass auf den Plan einer der unsrigen ähnlichen Idee, die Schiessbaumwolle als bewegende Kraft anzuwenden[,?] von Ihnen [wirklich?] ein Patent genomen worden sey.

Weit entfernt, Sie in dem Ihnen gebührenden Ruhme zu beeinträchtigen, können wir, von dem gleichen Streben beseelt nicht umhin, uns die Freiheit zu nehmen, eine freundschaftliche Correspondenz mit Ihnen anzuknüpfen und wir hegen die angenehme Hoffnung dass es Ihnen trotz unserer Continental-Verschiedenheit nicht unangenehm sein wird, von den Leistungen Ihrer Ideegenossen zu hören.

Unser fulmin[?] Motor 16 vor für @ 10 Pferd Krafte durch die berümte Maschinenfabrik Escher, Wyss & C. <2> hier ausgeführt, erweist sich in seiner Construction als sehr practisch und so sind uns die damit gemachten Versuche, in Anwendung auf eine Landmaschine ziemlich gut gelungen; nur finden wir, dass wir in der Construction des Receptor’s der Gase eine Aenderung treffen müssen, weil der in folge lange fortgesetzter Explosionen sich anhäufende Rückstand der Schiessbaumvolle die im Cylinder auf und abgehende Piston’s – (welche wir auch an Ihrem Apparate in Anwendung gebracht finden) in ihrem Gange stöhren – Ausserdem haben wir, uns aber überzeugt, dass unser [fulmin?] Motor hinsichtlich der specifischen Leichtigkeit des Materials und des ebenso geringen Gewichtes vom Apparate, der in jeder Zeit geeignetste aller Motoren für die Flugmaschine ist; dagegen wird aber die Schiessbaumwolle, – insofern sie nicht durch ganz besondere Zufälle äusserst billig darzustellen wäre –, sie als Triebkraft für irgend eine andere Maschine, der Kostspieligkeit & sonst ungünstiger [Äusserungen?] wegen, mit Vortheil angewendet werden können und wir müssten so Ihnen gegenüber, den Werth dieser erfindung einzig in Beziehung auf die flugmaschine, nicht aber für technische Zwecke zu erörtern.

Unsere Flugmaschine zeichnet sich insbesondere durch die ganz neue Idee in form & Stellung von rotirenden Flächen und des dadurch möglich gemachten sehr leichten Baues beigehöriger Intensitaet aus und es ist das Princip zu Grunde gelegt: Durch die enorme Kraftäusserung der explodierenden Schiessbaumwolle gegenüber des geringen Gewichtes vom Apparate grosse Flächen in einer der Last entsprechenden Geschwindigkeit, so gegen die Luft zu drücken, dass damit ein schwerer Körper durch die Luft willkührlich getragen werden kann; sie ist jedoch noch nicht ausgeführt, weil uns dazu die nöthigen Mittel fehlen.

Wir suchten darin eine Ehre, ohne Beihülfe eines dritten unser Unternehmen zu Ende zu führen, aber eben die Beschränkung in pecuniären Kräften war der Grund langer Verzögerung in Ausführung des Motors und dem unmöglichen Fortbaue der Flugmaschine.

Wir wollen uns darum erlauben, Ihnen den Vorschlag zu machen, unter für beide Theile vortheilhaften Bedingungen diese zweifache Unternehmen gemeinschaftlich durchzuführen, nicht zweifelnd, dass Ihnen neben Ihren ausgezeichneten Talenten, auch die – uns fehlenden – Mittel zu Gebote stehen, um ein gewiss lohnendes Werk thathkräftig in’s Leben zu fördern. Haben Sie Lust zu einem solchen, Ihrer Nationalitaet Ehrebringenden Unternehmen, so sind wir, wen sie uns umgehend von Ihrer Willfährigkeit in Kentniss setzen, zu jeder weitern Unterhandlung bereit, wie wir uns auch imer sehr freuen werden, von Ihnen zu hören. Unsere Erfindung & die Ausführung derselben sind Empfehlungen unserer Faehigkeiten, wünschen Sie Sich indessen über dieselbe und unser Charactere näher zu erkundigen, so wird Ihnen Herr Christopher Kreeft zu London gerne von seinem befreundeten Hause EscherWyss & Comp in Zürich Auskunft verschaffen

Einer recht baldigen Antwort entgegensehend, verharren wir mit vorzüglicher Hochachtung ergebenst

Leonhd. Bucher <3>
Jul. Hanisch
Ingenieurs.

Adresse Julius Hanisch in Zürich in der Schweiz.


Translation:

[illegible]: Herrn Fox-Talbot!

Zürich in Switzerland
26th August 1847

P.B.[?]

In March of last year we obtained through Mr Christopher Kreeft of London a [caveat?] for our Application of the Gasses generated by explosion of Gun Cotton to the purpose of Motive Power and the construction of a flying machine set in motion by the above-mentioned Motor.

Now recently our friend tells us that you have taken a Patent for an invention similar to ours – employing gun cotton as a motive power.

Far from encroaching upon your well deserved fame we, inspired by the same aspiration, cannot but take the liberty to enter into a friendly correspondence with you, and we entertain the pleasant/agreeable hope that despite our difference of Continent you will not find it disagreeable to hear of the achievements of your fellow [inventors]

Leonh. Bucher
Jul. Hanisch
Ingenieurs.

Address Julius Hanisch, Zurich, Switzerland

Extract translation [as written in 05989]

Zürich
26 Aug. 1847.

H. Fox Talbot Esquire. London

In March last we gave instructions to Mr Christr Kreeft to take out a caveat for us, for the Application of the Gases generated by explosion of Gun Cotton to the purpose of a motive power – A short time back this friend informs us that you had actually taken out a patent for a similar invention. It is far from our intention to detract from the merit which is so justly due to you, but we cannot refrain, striving as we are to address the same objects, from opening a friendly correspondence with you, in the hope that in spite of our difference of country it will not be unsatisfactory to you to hear of our performance. Our Engine of 10 Horses power made at the celebrated manufactory of Messrs Escher Wyss & Co here, is practical in its construction & our experiments on a Land engine have been tolerably successful. We find however an alteration in the [reservoir?] of the Gas to be necessary as in consequence of the long continued explosions the deposit left by the Cotton [increases?] to such a degree that the strokes of the pistons (which we observe you also adopt in your apparatus) are thereby impeded – We are convinced our Machine is the best for an Aerial Machine yet made in consequence of its [illegible] light construction, combined with adequate strength – but we are sure on the other hand that Gun cotton is too expensive at present to be applicable for any other than as motive power to a flying Machine – & we only recommend this Invention as valuable for that purpose & not as applicable to other mechanical arrangements.

Our Machine is not yet completed for want of the necessary means – we sought the honor of carrying out our undertaking without the assistance of a third party but our limited resources, were the cause of delay & rendered the finishing of the Engine quite impossible. We therefore now take the liberty of proposing to you to assist us in Carrying out our [illegible] Inventions not doubting that – together with superior talent the necessary means for the purpose are at your disposal – We await your reply as it will afford us great pleasure to hear from you.

Our invention is proof of our ability & Mr C. Kreeft who is intimately connected with the house of Messrs Escher Wyss & Co here will willingly obtain any information you may desire as to our character &c &c

We are Yours [illegible]
Pr Leonh: Bucher
Pr Jul: Hanisch
Engineers

H. Fox. Talbot Esq.

Notes:

1. John Christopher Tobias Kreeft, Christopher Kreeft (1787-1850), merchant & Mecklenburg Consulate General, London, lived at 9 Billiter Square.

2. A Swiss company, founded in Zurich in 1805 as a wool-spinning factory by Johann Kaspar Escher vom Glas (1775–1859), it was converted to a machine and engine factory in 1810.

3. Leonhard Bucher, of Feldkirch in Vorarlberg, was an engineering draughtsman at the firm of Escher Wyss & Co. See Doc. No: 06019.